Parabelrutsche im Gebäude der Mathematik & Informatik
Die Parabelrutsche ist ein gestalterisches Highlight auf dem Campus Garching. Ihre beiden Äste schwingen sich aus 13 Metern Höhe hinab in die Fußgängerebene der Magistrale, dem Herzstück des Gebäudes für Mathematik und Informatik der TUM. Das Kunstwerk am Bau ist das Ergebnis eines Wettbewerbs. Die Gewinner:innen: Das Künstler-Team Brunner / Ritz aus München. Die Einweihung der Parabelrutsche fand am 10. Dezember 2002 statt.
Das Rutschen erfreut sich großer Beliebtheit – auch der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber und TUM-Präsident Wolfgang A. Hermann wagten bereits die Talfahrt.
Mathematischer Hintergrund
Die Rohre der Parabel sind nach der Formel
z = y = h x²/d²
gefertigt. Dabei bezeichnet h die Höhe vom Erdgeschoss bis zum Einstieg im 3. Stock und 2d die Entfernung der beiden Einstiegspunkte. Die x-y-Ebene entspricht der Fußgängerebene, wobei die x-Achse entlang der Magistrale weist. Die z-Achse zeigt vertikal nach oben und der Ursprung liegt im Parabel-Scheitel.
Können Sie die Mathe-Aufgabe zu unserer Parabelrutsche lösen?
mit freundlicher Genehmigung von Walter Goll von der Frankenlandschule
Die Rutschbahn (genauer: ihre Mittellinie) ist eine Kurve im Raum mit den kartesischen Koordinaten x, y, z.
- Schätzen Sie die Größe der Konstanten d und h. Wie sind Sie auf Ihre Schätzwerte gekommen?
- Welche Koordinaten haben der Anfang und das Ende der Rutschbahn?
- Im Foto sind d (= halbe Gesamtlänge) und h (= Gesamthöhe) eingezeichnet. Wie groß ist die Gesamtbreite?
- Bestimmen Sie die Gleichung vom Grundriss (= Projektion in x-y-Ebene) der Rutschbahn.
- Bestimmen Sie die Gleichung vom Aufriss (= Projektion in x-z-Ebene) der Rutschbahn.
- Bestimmen Sie die Gleichung vom Seitenriss (= Projektion in y-z-Ebene) der Rutschbahn.
- Auf dem Foto und aus 6. ist ersichtlich: die Rutschbahn ist eben (sie liegt in einer Ebene). Bestimmen Sie die Gleichung der Rutschbahn in dieser Ebene.
Installation der Parabelrutsche
Damit die Rutsche aus dem dritten Stock alle Auflagen des TÜV erfüllt, fertigte die Salzgitter AG gekrümmte Stahlrohre von 1 m Durchmesser und 12 mm Stärke, die unten am Scheitel aneinander vorbeilaufen. Das Aufstellen, Abschleifen und Beschichten des Rohmaterials der Rutsche erforderte ausgeklügelte Ingenieursarbeit.
Näheres zur Auswahl der Künstler:innen
Die Ausschreibung für das "Kunstwerk am Bau" erfolgte nur an eine ausgewählte Gruppe junger Künstler:innen. Acht davon reichten ihre Modelle für den Wettbewerb ein. Der Auswahljury gehörten an: je ein:e Lehrstuhlinhaber:in und Studierendenvertreter:in der ehemaligen Fakultäten für Mathematik und Informatik sowie fünf Kunstkritiker:innen. Den Vorsitz führte Anne Erfle.