Gabriele Schrag setzt sich seit vielen Jahren für Chancengleichheit und Vielfalt ein: zunächst in der ehemaligen Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der TUM und später in der TUM School of CIT – darunter als Ansprechpartnerin für sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt, als Gleichstellungsbeauftragte, als Mitglied des Teams „Talent Management and Diversity“ (TMD) zum Aufbau des Bereichs TMD innerhalb der School und als Mitglied des Talent Management and Diversity Boards der TUM in der School-Gründungsphase.
Frauen in der Elektrotechnik und Informationstechnik stärken
Schon immer förderte Gabriele Schrag insbesondere weibliche Studierende der Elektrotechnik und Informationstechnik (EI) – ein Fachbereich, in dem Frauen stark unterrepräsentiert sind. Sie unterstützt beispielsweise die Studierendeninitiative „EI Girls“, die im Jahr 2022 von einer ihrer Studentinnen gegründet wurde. Sie bietet aktuellen und ehemaligen Elektro- und Informationstechnikerinnen der TUM die Möglichkeit, sich Tipps für ihr Studium zu holen, über Jobmöglichkeiten auszutauschen und zu vernetzen. Gabriele Schrag stellt hierfür die Räumlichkeiten sowie die Infrastruktur an ihrer Professur bereit und nimmt regelmäßig persönlich an den Netzwerktreffen teil.
Außerdem ermutigte sie einige Teilnehmerinnen zur Bewerbung für den „Women in CIT Diversity Award“. Dieser ermöglichte ihnen wiederum die Teilnahme an einer Konferenz der internationalen Society of Women Engineers (SWE) 2024 in München und inspirierte die Frauen dazu, Podiumsdiskussionen an der TUM zu organisieren und sich auch über die Universität hinaus mit anderen Organisationen zu vernetzen. Heute sind die „EI Girls“ ein TUM Student Club, der mehr als 200 Frauen über alle Karrierestufen hinweg – von der Erstsemester-Bachelorstudentin über die Doktorandin bis hin zur berufstätigen Elektro- und Informationstechnikerin – miteinander vernetzt, was den Multiplikatoreffekt von Gabriele Schrags Engagement zur Erhöhung des Frauenanteils im Ingenieurwesen eindrucksvoll unterstreicht.
Gleichstellung in Wissenschaft und Technik fördern
Neben ihrem universitären Engagement fungiert Gabriele Schrag auch als Gleichstellungsbeauftragte für das EU-Forschungsprojekt „Listen2Future“, das durch die Entwicklung neuer, extrem kleiner Mikrofon- und Ultraschallsensoren für Untersuchungen in Industrie und Medizin zu einer gesünderen und sichereren Gesellschaft beitragen will. Neben der wissenschaftlichen Arbeit im Rahmen des Projekts unterstützt sie in dieser Funktion die Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter in Wissenschaft und Technik. In einer Episode der projekteigenen Podcastreihe spricht sie beispielsweise über anhaltende geschlechtsspezifische Barrieren in den MINT-Bereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), reflektiert sie am Beispiel von Listen2Future und rückt die Problematik auch über die Projektdissemination hinaus in den Blick der Öffentlichkeit.
Gabriele Schrag, Professorin für Microsensors and Actuators am Department of Electrical Engineering der TUM School of CIT, erhielt die diesjährige Auszeichnung im Rahmen der TUM Award Ceremony am 13. November 2025 in München.
Der Angela Molitoris Diversity Award wird seit 2015 an Mitarbeitende der TUM verliehen, die sich besonders für die Förderung von Frauen und die Stärkung der Vielfalt in Wissenschaft und Lehre einsetzen. Benannt ist der Preis nach der ersten Syndika und ersten Kanzlerin der TUM, Angela Molitoris (1912 – 2002).