Mathematik-Absolventin gewinnt Preis für ihre Masterarbeit
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Betreut wurde Marta Piperno bei ihrer Masterarbeit „Stochastic Online Scheduling on Parallel Machines“ von Andreas S. Schulz, Professor für Operations Research an der TUM School of Computation, Information and Technology (CIT) und der TUM School of Management.
Wie plant man Arbeitszeit trotz unbekannter Aufgaben?
Piperno befasst sich in der Arbeit mit Algorithmen für stochastische Online-Planungsprobleme auf Parallelrechnern. Bei diesen Problemen treten Aufgaben schrittweise und unvorhersehbar auf. Zudem ist deren genaue Bearbeitungszeit bis zur Fertigstellung unbekannt. „Die Herausforderung besteht darin, zu entscheiden, welche Aufgabe als Nächstes auf jedem Rechner bearbeitet werden soll, um die Gesamtbearbeitungszeit trotz der Ungewissheit über zukünftige Aufgaben und deren Dauer zu minimieren“, erklärt sie.
Solche Fragestellungen spielen in der Praxis eine große Rolle, etwa in Krankenhäusern, wenn Patientinnen und Patienten ohne Vorwarnung eintreffen und Behandlungen von ungewisser Dauer benötigen. Piperno analysierte in ihrer Arbeit sowohl theoretische Leistungsgarantien existierender Verfahren als auch deren Verhalten in umfangreichen Simulationsstudien, um zu bewerten, wie gut diese Algorithmen in der Praxis funktionieren.
Beruflicher Start nach dem Studium an der TUM
Die Preisverleihung fand im Rahmen der Eröffnungszeremonie der Operations-Research- Jahrestagung der GOR vom 3. bis 5. September 2025 in Bielefeld statt. Die Auszeichnung beinhaltete die Teilnahme an der Konferenz. Dort hatte Marta Piperno die Gelegenheit, ihre Forschung vorzustellen und einen Beitrag in den Tagungsband einzubringen. Als persönliche Anerkennung erhielt sie zudem ein Baustein-Blumenset.
Nach ihrem erfolgreichen Abschluss an der TUM School of CIT hat Piperno den Weg in die angewandte Mathematik eingeschlagen und arbeitet nun als mathematische Beraterin. „Ich habe mich für diese Position entschieden, weil ich hier das gesamte Spektrum meiner während des Masterstudiums erworbenen Fähigkeiten einsetzen kann, von Statistik und maschinellem Lernen bis hin zur Optimierung, und gleichzeitig weiterhin neue Bereiche der Mathematik erkunden kann“, sagt sie. Besonders motiviert sie dabei der direkte Praxisbezug: „Es ist erfüllend zu sehen, wie mathematische Methoden konkrete Probleme lösen und echte Wirkung entfalten können.“
Mit ihrer Auszeichnung und ihrem beruflichen Einstieg zeigt Piperno beispielhaft, wie vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten moderner Mathematik sind und welche Relevanz präzise theoretische Arbeit für reale Entscheidungsprozesse besitzt.