Willkommen, Professor Benjamin Nuß
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Professur
Mikrowellensensoren und Sensorsysteme
Department
Electrical Engineering
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Was waren die wichtigsten Stationen in Ihrer wissenschaftlichen Laufbahn?
Nach meinem Bachelor- und Masterstudium am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Fach Elektro- und Informationstechnik mit der Vertiefungsrichtung Nachrichtentechnik habe ich von 2015 bis 2021 am dortigen Institut für Hochfrequenztechnik und Elektronik im Bereich Orthogonal Frequency-Division Multiplexing (OFDM) Radar promoviert. Im Anschluss übernahm ich dort als Postdoc die Gruppe für Radar- und Kommunikationssysteme und betreute zahlreiche Doktorandinnen und Doktoranden, initiierte und leitete Forschungsanträge im Bereich Radar und 6G-Mobilfunk und hielt Vorlesungen.
Seit 2022 bin ich Organisator des Automotive Forums auf der European Microwave Week und war 2023 bei der Konferenz als „Publication Chair“ aktiv. Seit Oktober 2025 bin ich nun Professor für Mikrowellensensoren und Sensorsysteme an der TUM School of Computation, Information and Technology (CIT).
Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte?
Derzeitige Radarsensoren, insbesondere im Automotive-Bereich, sind häufig in ihrer Winkelauflösung deutlich eingeschränkt, da der Bauraum in den Fahrzeugen keine größeren Radare zulässt. Ich forsche an Radarnetzwerken, bei denen mehrere Sensoren kohärent zusammenarbeiten. Dadurch kann die Umgebungserfassung signifikant verbessert werden – sofern die technischen Voraussetzungen, wie beispielsweise die Synchronisationsgenauigkeit, erfüllt sind.
Darüber hinaus bietet die fortschreitende Digitalisierung neue Chancen, aber auch zusätzliche Herausforderungen im Radarbereich. Zum einen lassen sich Radarsysteme mit einer großen Anzahl an gleichzeitig aktiven Sende- und Empfangskanälen deutlich besser realisieren als mit klassischen Ansätzen. Zum anderen steigen aber auch die Datenraten enorm an, die dann sowohl zwischengespeichert als auch verarbeitet werden müssen. Digitalradare und Radarnetzwerke zu kombinieren, weiterzuentwickeln und zu optimieren ist einer der Forschungsschwerpunkte meiner Professur.
Außerdem ist die Konvergenz von Radar und Kommunikation in Integrated Sensing and Communication Systemen (ISAC) in zukünftigen Mobilfunkstandards ein spannendes Themenfeld, das ich ebenfalls adressieren möchte.
Worauf freuen Sie sich in Ihrer neuen Position an der TUM am meisten?
Ich freue mich darauf, ein motiviertes Team aus Doktorandinnen und Doktoranden aufzubauen, um innovative Forschung im Bereich Radar und Mobilfunk voranzutreiben. Denn nur gemeinsam lassen sich gute Ideen entwickeln und in die Praxis umsetzen. Außerdem möchte ich wissbegierige Studierende für die Themengebiete Mikrowellentechnik und Radar begeistern und damit ebenfalls in das zukünftige Forschungsteam integrieren, um spannende Projekte zusammen mit der Industrie und weiteren Partnern zu realisieren.
Was war Ihr größter wissenschaftlicher „Aha-Moment“?
In meinem Bachelor- und Masterstudium hatte ich mich stark auf die Nachrichtentechnik und den Bereich Signalverarbeitung konzentriert. Nachdem ich während meiner Promotion in Richtung Hochfrequenztechnik umgeschwenkt bin, musste ich erstmal viel zu den tatsächlich verwendeten Bauteilen sowie zum Schaltungs- und Platinendesign lernen. Dadurch wurden viele Effekte erklärbar, die in der Signalverarbeitung zwar berücksichtigt und gelöst werden müssen, deren Ursachen jedoch oftmals nicht offensichtlich sind. Dieses kombinierte Verständnis der Hochfrequenzbauteile und der Signalverarbeitung hat mir am Ende sehr dabei geholfen, die Gesamtsysteme verstehen, optimieren und weiterentwickeln zu können.
Was steht ganz oben auf Ihrer persönlichen Bucket List?
Meine Familie und ich gehen sehr gerne wandern und lieben es, dabei neue Landschaften und Länder kennenzulernen. Irgendwann wollen wir unbedingt eine längere Rundreise mit dem Wohnmobil durch Skandinavien machen. Allerdings sind die Kinder aktuell noch zu klein und auch das Wohnmobil fehlt noch. Schon jetzt aber stehen auf jeden Fall das Reisen und Entdecken neuer Ziele ganz weit oben auf meiner persönlichen Wunschliste – sowohl in der näheren Umgebung als auch in weiter entfernten Ländern.