Willkommen, Professor Deniz Kus
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Was waren die wichtigsten Stationen in Ihrer wissenschaftlichen Laufbahn?
Nach meinem Studium der Mathematik und Physik an der Universität zu Köln und der anschließenden Promotion (2013) war ich als Postdoc an der Universität Bonn tätig. Weitere prägende Stationen waren das Centre de recherches mathématiques in Montréal, das Institute for Computational and Experimental Research in Mathematics in Providence sowie das Institut Henri Poincaré in Paris. Bis zu meinem Ruf an die Technische Universität München (TUM) im Jahr 2025 war ich außerdem als Assistenzprofessor an der Ruhr-Universität Bochum beschäftigt.
Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte?
Mein Hauptforschungsgebiet ist die Darstellungstheorie – ein Teilbereich der Reinen Mathematik, der eng mit dem Konzept der Symmetrie verbunden ist. Im Zentrum steht die Frage, wie sich symmetrische Strukturen in unterschiedlichen mathematischen und physikalischen Kontexten beschreiben und analysieren lassen. Ein besonderer Schwerpunkt meiner Forschung liegt dabei auf Strukturen mit unendlich vielen Freiheitsgraden, die durch spezielle mathematische Objekte – etwa Quantengruppen und ihren Darstellungen – beschrieben werden können.
Ein weiterer zentraler Aspekt meiner Arbeit besteht darin, diese algebraischen Strukturen aus unterschiedlichen Perspektiven – topologisch, kombinatorisch und geometrisch – zu untersuchen, um sowohl ihre Symmetrien als auch ihre zugrundeliegende Struktur besser zu verstehen.
Worauf freuen Sie sich in Ihrer neuen Position an der TUM am meisten?
Ich freue mich besonders auf das forschungsstarke Umfeld an der TUM, das sich hervorragend für die interdisziplinäre Zusammenarbeit anbietet. Zudem freue ich mich auf den Austausch mit motivierten Studierenden und die lebendige Atmosphäre in den vollen Hörsälen.
Was war Ihr größter wissenschaftlicher „Aha-Moment“?
Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir jene „Aha-Momente“, in denen ich die Sprache einer anderen Disziplin besser verstanden habe – etwa auf interdisziplinär ausgerichteten Konferenzen. Oft meint man inhaltlich dasselbe, doch es braucht Zeit, um das wirklich zu erkennen. Solche Situationen treten in der Darstellungstheorie häufig auf, da sie eng mit der mathematischen Physik verbunden ist und es entsprechend zahlreiche gemeinsame Konferenzen gibt.
Was steht ganz oben auf Ihrer persönlichen Bucket List?
Ich habe ehrlich gesagt nie eine Bucket List im eigentlichen Sinne erstellt. Allerdings hat mich schon als Kind die Luft- und Raumfahrt immer fasziniert. Und jetzt, an der TUM, bieten sich natürlich viele spannende Möglichkeiten, diese alte Begeisterung wieder aufleben zu lassen.