Die Preisverleihung findet am 25. September 2025 im Rahmen der Jahresversammlung der Leopoldina in Halle (Saale) statt. Die Veranstaltung steht in diesem Jahr unter dem Leitthema „Künstliche Intelligenz“.
Verständliche KI-Entscheidungen durch Bild- und Sprachverknüpfung
Zeynep Akata, Liesel Beckmann Distinguished Professorin für Informatik, erhält die mit 50.000 Euro dotierte Ehrung für ihre wegweisende Forschung im Bereich der erklärbaren und zuverlässigen Künstlichen Intelligenz.
Akata entwickelt KI-Systeme, die visuelle, sprachliche und konzeptuelle Informationen kombinieren, um Entscheidungsprozesse für Nutzerinnen und Nutzer nachvollziehbar zu machen. Ihre Arbeiten leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Transparenz und Vertrauenswürdigkeit von KI – insbesondere in sensiblen Anwendungsfeldern wie der medizinischen Bildanalyse.
Pionierarbeit im Bereich Zero-Shot Learning
Ein zentrales Element ihrer Forschung ist die Verbindung von Bild- und Sprachdaten zur Verbesserung der Klassifikationsfähigkeit von KI-Systemen. Bereits 2013 entwickelte Akata das Modell des Attribute Label Embedding (ALE), das es ermöglicht, neue Bildkategorien allein auf Basis sprachlicher Beschreibungen zu erkennen – auch ohne explizite Trainingsdaten. Diese Methode, bekannt als Zero-Shot Learning, erlaubt es etwa, ein Zebra zu identifizieren, obwohl das System zuvor nur mit Bildern von Hunden und Katzen trainiert wurde.
In ihrer aktuellen Forschung arbeitet Akata an generativen KI-Modellen, die realistische Bilder aus Textbeschreibungen erzeugen und gleichzeitig die Entscheidungsgrundlagen visuell markieren – etwa durch Hervorhebung charakteristischer Merkmale wie Streifen oder Hufe.
Über Zeynep Akata
Zeynep Akata studierte Technische Informatik und Medieninformatik in der Türkei und Deutschland und promovierte in Frankreich. Ihre wissenschaftliche Laufbahn führte sie unter anderem an das Max-Planck-Institut für Informatik, die University of California in Berkeley und die Universität Amsterdam. Von 2019 bis 2023 war sie Professorin an der Universität Tübingen, bevor sie 2024 an die TUM wechselte und die Leitung des Institute for Explainable Machine Learning bei Helmholtz Munich übernahm.
Für ihre Forschungsleistungen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Lise Meitner Award, dem Alfried-Krupp-Förderpreis und einem ERC Starting Grant. 2024 wurde sie vom Capital Magazin als eine der „Top 40 unter 40“ in Deutschland gelistet.