Bruno Nachtergeale: Humboldt-Preisträger zu Gast an der TUM

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Humboldt-Forschungspreisträger Bruno Nachtergaele ist im Wintersemester 2022/23 zu Gast bei Simone Warzel, Professorin an der Technischen Universität München (TUM).

Humboldt-Preisträger Bruno Nachtergeale und Simone Warzel arbeiten zusammen am Whiteboard.
Humboldt-Preisträger Bruno Nachtergeale ist zu Gast bei Mathematik-Professorin Simone Warzel. Foto: Barbara Kraus

Der Mathematiker erhielt 2021 den Carl Friedrich von Siemens Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung. Dieser geht an Forschungspreisträger, die mit Gastinstituten in München und Umgebung kooperieren, und ist mit einem Preisgeld von 65.000 Euro dotiert.

Spezialist im Bereich statistischer Mechanik

Der Humboldt-Forschungspreis würdigt international führende Wissenschaftler*innen aller Fachrichtungen aus dem Ausland für deren bisheriges Gesamtschaffen. Der Wissenschaftspreis ermöglicht einen Aufenthalt bis zu 12 Monaten in Deutschland.

Nachtergeale ist Professor für Mathematik an der University of California, Davis, und forscht in der mathematischen Physik. Er arbeitet an einer Vielzahl von Problemen der statistischen Mechanik im Gleichgewicht und im Nicht-Gleichgewicht. Zu seinen Interessen gehören

  • Grundzustände und Dynamik von Quanten-Spinsystemen,
  • Stabilität und tiefliegende Anregungen von Quantengrenzflächen,
  • hydrodynamische Grenzen von Quantenvielkörpersystemen und
  • Eigenschaften der Dynamik von Quantengittersystemen.

Anwendungen finden sich in der Physik der kondensierten Materie, der Nanotechnologie, der Quanteninformationstheorie und der Quanteninformatik.

Mathematische Forschung zum Quanten-Hall-Effekt

Aktuell arbeitet Bruno Nachtergaele zusammen mit Forschenden der TUM an mathematischen Modellen des fraktionalen Quanten-Hall-Effekts. Dieser Effekt beschreibt das Auftreten eines kollektiven Quantenzustands von Elektronen, die in starken Magnetfeldern zusammenwirken. In diesem Zustand entstehen effektive Ladungsträger, die Bruchteile von Elektronenladungen sind. Anregungen aus dem Grundzustand eines solchen Systems sind mit einer Energie verbunden, die hier untersucht wird.
 
Bruno Nachtergeale stammt aus Belgien, wo er an der Katholieke Universiteit Leuven studierte und 1987 in theoretischer Physik promovierte. Er ist Fellow der American Mathematical Society und der American Association for the Advancement of Science. 2002 war er Invited Speaker auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Peking.