Stephan Krusche erhält Angela Molitoris Diversity Award der TUM
Talent Management & Diversity, Auszeichnungen |
Er wird an Mitarbeitende der TUM verliehen, die sich besonders für die Förderung von Frauen und die Stärkung der Vielfalt in der Wissenschaft und Lehre einsetzen. Benannt ist der Preis nach Angela Molitoris (1912 - 2002), der ersten Syndika und ersten Kanzlerin der TUM, die sich zeitlebens für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft einsetzte.
Stephan Krusche ist Professor für Applied Education Technologies am Department of Computer Science der TUM School of Computation, Information and Technology. Die Auszeichnung erhielt er im Rahmen des TUM Awards Dinners am 14. November 2024 in München.
Frauen in der Informatik fördern
Stephan Krusche setzt sich auf unterschiedliche Weise für die Chancengleichheit und Vielfalt ein. Besonders fördert er Frauen in der Lehre und der Informatik als Fach. Er versucht, weibliche Studierende für die Informatik zu begeistern und ihnen die nötige Unterstützung zu bieten, um erfolgreich in einem von Männern dominierten Bereich zu bestehen.
Eine herausragende Veranstaltung, die Krusche ins Leben gerufen hat, ist die Vorlesung "Breaking Barriers", die wieder am 18. Dezember 2024 im Rahmen des Kurses "Introduction to Programming" stattfindet. Dabei übernehmen Studentinnen die Rolle von Dozierenden und werden so zum Vorbild. Da sie in Bezug auf Alter und Erfahrung ihren Altersgenossinnen nahestehen, kommen die von ihnen vermittelten Inhalte bei den Studierenden stärker an. Anhand von Beispielen aus ihrer persönlichen Anwendung und Forschung machen sie die komplizierte Welt der Programmierung zugänglicher. So werden weibliche Perspektiven in der Informatik sichtbarer und jungen Frauen erfahren, dass sie in dieser Disziplin erfolgreich sein können.
Die nächste Generation von Informatikerinnen begeistern
Als TUM-Botschafter unterstützt Krusche mehrere Initiativen zur Förderung von Mädchen und Frauen in der Informatik. Er engagiert sich zum Beispiel für she.codes by TEC, einem Programm, das kostenlose Programmier-Kurse für Mädchen anbietet. Dadurch erhalten junge Frauen die nötigen Kenntnisse, um in der Informatik und Technologie erfolgreich zu sein.
Zudem beteiligen sich seine Doktorandin Ramona Beinstingel und sein Team an Projekten, wie TUM Entdeckerinnen oder dem Girls’ Day, die das Interesse von Schülerinnen an den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) wecken sollen. Die Workshops und Veranstaltungen bringen den Teilnehmerinnen das Programmieren näher. Studentinnen dienen dabei als Vorbilder.
Im Schnupperstudium Computer Science sammeln Gymnasiastinnen in den Ferien erste Erfahrungen in Robotik, Computer Vision und Software-Engineering. Dadurch entscheiden sie sich möglicherweise für ein Studium der Informatik, wo weibliche Studierende unterrepräsentiert sind. An der TUM sind rund 22 Prozent der Informatik-Studierenden weiblich.
Erfolgreiche Frauen in der Informatik sichtbar machen
Ein weiteres bemerkenswertes Projekt war die Renovierung des "ITüpferl" – Forschungswerkstatt und Raum für interaktive Workshops – und die Dekoration mit Bildern von erfolgreichen Frauen in der Informatik. Diese visuelle Präsenz soll inspirieren sowie Mädchen und junge Frauen dazu ermutigen, sich aktiv an wissenschaftlichen Diskussionen zu beteiligen und den Weg in die Informatik zu finden.
Im ITüpferl organisierte Krusche zudem eine Diskussionsrunde mit Role Model Esther Hare, Senior Director of Worldwide Developer Marketing bei Apple. Darin betonte Hare die Bedeutung von Programmierkenntnissen in der heutigen Welt. Sie hob hervor, dass diese Fähigkeiten dazu beitragen, Innovationen zu schaffen und globale Probleme zu lösen.
Auch die TUM LearnLabs finden im ITüpferl statt. Hier erhalten Kinder ab der 5. Jahrgangsstufe einen tiefen Einblick in die Welt der Informatik.
Engagement über die Aufgabe eines Professors hinaus
Stephan Krusches Arbeit ist ein Paradebeispiel für die Förderung von Chancengleichheit in der Wissenschaft und der Vielfalt in der Lehre. Die TUM begründet ihre Auswahl auch damit, dass sein persönliches Engagement weit über die Aufgabe eines Professors hinausgeht. Doch für ihn gehört das alles zusammen:
„In unserer Rolle als Lehrende ist es wichtig, Talente zu fördern und zu unterstützen. Es ist unsere Pflicht, ein Umfeld zu schaffen, in dem Studierende aller Geschlechter ermutigt werden, eine Führungsrolle zu übernehmen und ihre einzigartigen Standpunkte zum Ausdruck zu bringen.“
Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hindernisse für Frauen im Bereich der Informatik abzubauen und aktiv eine inklusive, unterstützende Umgebung zu schaffen, die es allen Studierenden, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft, ermöglicht, ihr Potenzial zu entfalten.